Gefühle verstehen lernen

Gefühle verstehen lernen

In meinen Kursen für Vorschulkinder widme ich mich regelmäßig dem spannenden Thema Gefühle. Schon zu Beginn stelle ich eine einfache Frage: 

„Habt ihr schon einmal ein Gefühl gehabt?“ 

Diese Frage bringt viele Kinder zum Nachdenken. Nach kurzer Zeit melden sich die ersten Kinder und nennen oft Gefühle wie Traurigkeit oder Fröhlichkeit.

Um den Blick für die Vielfalt von Gefühlen zu öffnen, nenne ich weitere Beispiele und bitte die Kinder, diese in gute und schlechte Gefühle einzuteilen. Schnell zeigt sich, dass diese Unterscheidung gar nicht so leicht fällt.

Besonders spannend wird es, wenn ich frage:

„Ist jedes Gefühl erlaubt?“

Oft höre ich ein entschiedenes „Nein“. Ich werde konkreter und frage: „Darf man glücklich sein?“ – „Ja!“ oder „Darf man traurig sein?“ – „Ja!“. Interessant ist, dass einige Kinder aber denken, Erwachsene dürften nicht traurig sein oder Jungen dürften keine Traurigkeit zeigen, während Mädchen das dürfen. Diese Glaubenssätze greifen wir auf und sprechen darüber.

Um Gefühle erfahrbar zu machen, spiele ich ein Spiel mit den Kindern. Mit einem Ball leite ich das Spiel ein, indem ich sage: „Ich bin fröhlich, wenn…“ und den Ball zu einem Kind rolle. Das Kind beendet den Satz und rollt den Ball weiter. So gehen wir viele Gefühle durch. Durch diesen Austausch erkennen die Kinder, dass jedes Gefühl dazugehört und gefühlt werden darf. Sie berichten von Angst im Dunkeln, Fröhlichkeit beim Fußballspielen oder von Aufregung vor einem Kindergeburtstag.

Besonders beim Thema Wut wird es intensiv. Auf meine Frage

„Darf jeder wütend sein?“

antworten einige Kinder mit „Nein“. Gemeinsam erarbeiten wir, dass Wut ein normales Gefühl ist, aber nicht jede Handlung daraus richtig ist. Wir sammeln Ideen, wie man Wut abbauen kann, z.B. durch Hüpfen, Malen oder laut in ein Kissen schreien. Weitere Möglichkeiten sind, Wut mit tiefem Atmen zu beruhigen, in den Wald zu gehen und laut zu rufen, Wutkissen zu schlagen oder Wut wegzutanzen. Auch das Kneten von Knete oder das Zerreißen von Papier kann helfen, Wut abzubauen ohne sich oder jemand anderen zu schaden.

Das Ziel meiner Kurse ist es, den Kindern bewusst zu machen: Jedes Gefühl ist wichtig und darf da sein. Ob Traurigkeit, Freude, Angst oder Wut – sie alle gehören zu uns und machen uns zu dem, was wir sind.

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